2009-07-16 11:09
Familien in deren Haushalt der Fernseher ständig läuft, sprechen deutlich weniger mit ihren Kindern. Mit jeder Stunde Fernsehzeit sprechen Eltern und Kleinkindern um sieben Prozent weniger.
Sieben Prozent weniger Gesprächszeit, das sind pro Tag rund 770 Wörter weniger, verglichen mit Tagen ohne Fernsehkonsum. Eine in den "Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine" veröffentlichte Studie von Dimitri A. Christakis vom Center for Child Health, Behavior and Development, bestätigt die Annahme, dass Kinder vor dem abgeschlossenen zweiten Lebensjahr nicht fernsehen sollten. In dieser Phase benötigen Kinder für die Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten sehr viel Zeit und Zuwendung. Werden in dieser Phase diese Fähigkeiten nicht gefördert, führt dies häufig zu deutlichen sprachlichen Defiziten im späteren Leben.
Im Rahmen dieser Studie wurden über 300 Kinder im Alter zwischen zwei und 48 Monaten zwei Jahre lang beobachtet. Die Beobachtung erfolgte durch am Körper getragene elektronische Geräte, die aufzeichneten, was die Kinder sagten und was in ihrer Umgebung gesprochen wurde. Die Auswertung der Daten erfolgte durch ein speziell entwickeltes Spracherkennungsprogramm, das zwischen dem was die Kinder, die Eltern sagten unterscheiden konnte und zudem auch die Wiedergabe des Fernsehgerätes identifizieren konnte.
So konnte eindeutig ein Rückgang der Eltern-Kind-Kommunikation festgestellt werden, wenn der Fernseher lief. Pro Stunde vor laufendem Fernseher verringerte sich die Gesamtzahl der Wörter, die zwischen Eltern und Kind gesprochen wurden, um sieben Prozent gegenüber vergleichbaren Tagen mit weniger oder ohne Fernsehkonsum.
Neben der Tatsache, „dass" so Christiakis „Kinder schlichtweg allein vor dem Fernseher sitzen gelassen werden" und der Fernsehapparat als Erziehungsersatz missbraucht wird, stellt sich auch die Frage in welchem Ausmaß anderer Medienkonsum - Computerspiele, Mobiltelefonie, mp3-Player - zusätzlich die sprachliche Entwicklung der Kinder gefährden.
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