2009-07-13 17:04
Wer leicht Ekel empfindet hat mit erhöhter Wahrscheinlichkeit eine eher konservative Grundhaltung. Ein Team amerikanischer Wissenschaftler hat einen Zusammenhang zwischen Ekel-Empfindung und politischer Grundeinstellung gefunden.
Die in den Fachzeitschriften "Emotion" und "Cognition & Emotion" von David A. Pizarro von der Cornell University veröffentlichten Ergebnisse stehen damit in einer Linie mit der Theorie, dass moralische Werte von Emotionen beeinflusst werden.
In den Untersuchungen wurden die politischen Einstellungen von 180 Erwachsenen mit politisch konservativ und liberal orientierter Haltung getestet. Zudem wurde bei bei den Testpersonen das Ekel-Empfinden mit Hilfe der "Disgust Sensitivity Scale" analysiert. Es zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen einer niedrigen Ekel-Schwelle und einer politisch konservativen Einstellung. Politisch brisant: ein besonders deutlicher Zusammenhang wurde bei der Einstellungen gegenüber Schwulen und Lesben festgestellt. Wer sich beim Gedanken an diese schnell ekelte, war signifikant häufiger gegen Homosexualität allgemein und eingetragene Partnerschaften im Speziellen.
Das von den eher konservativen vorgebrachte Argument, dass Ekel ein wichtiges Argument in moralischen Urteilen ist und "natürlichen Ursprung" hat, wurde von den liberalen Probanden eher abgelehnt.
Die Autoren weisen auf die evolutionäre Funktion des Ekels hin: dieser hat die Funktion vor Schädlichem zu schützen (verdorbenes Fleisch, giftige Nahrung), verweisen aber auf die Problematik ein persönliches Ekel-Gefühl als Grundlage dafür zu nehmen, um Ablehnung zu verallgemeinern. Dies wäre eine - unter Umständen willkürliche - Legitimation Unbekanntes, Ungewohntes und damit z.B. Minderheiten abzulehnen, weil diese vermeintlich eklige Verhaltensweisen haben. "Ekel" sagt der Studienautor, "hat sich nicht zum Zweck der moralischen Urteilsbildung entwickelt."
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